Goethes Briefwechsel mit einem Kinde

Es ist kein Geschenk des Zufalls oder der Laune, was Ihnen hier dargebracht wird. Aus wohlerlegten Grden und mit freudigem Herzen biete ich Ihnen an, das Beste was ich zu geben vermag. Als Zeichen meines Dankes f das Vertrauen, was Sie mir schenken. Die Menge ist nicht dazu geeignet, die Wahrheit, sondern nur den Schein zu pren; den geheimen Wegen einer tiefen Natur nachzuspen, das R酹selhafte in ihr aufzul飉en ist ihr versagt, sie spricht nur ihre T酳schungen aus, erzeugt hartn踄kige Vorurteile gegen bessere 鈁erzeugung und beraubt den Geist der Freiheit, das vom Gew鐬nlichen Abweichende in seiner Eigentlichkeit anzuerkennen. In solchen Verwirrungen waren auch meine Ansichten von Ihnen verstrickt, w鄣rend Sie aus eigner Bewegung, jedes verkleinernde Urteil er mich abweisend, mir freundlich zutrauten: Sie wden Herz und Geist durch mich bereichern k霵nen, wie sehr hat mich dies besch鄝t! Die Einfachheit Ihrer Ansichten, Ihrer sich selbst beschauenden, selbstbildenden Natur, Ihr leiser Takt f fremde Stimmung, Ihr treffendes fertiges Sprachorgan; sinnbildlich vieldeutig in melodischem Stil innere Betrachtung wie 酳 ere Gegenst鄚de darstellend, diese Naturkunst Ihres Geistes, alles hat mich vielf鄟tig er Sie zurechtgewiesen und mich mit jenem h鐬eren Geist in Ihnen bekannt gemacht, der so manche Ihrer 竇 erungen idealisch parodiert.