Jenseits Der Kritik?: Praktiken Von Schmähung Und Herabsetzung Im Zeitalter Der Aufklärung

Die Aufkl酺ung als "Zeitalter der Philosophie" wird bis heute als 礪a sachbezogener Kritik und vernftiger Debatte verstanden, angesiedelt jenseits der niederen Sph酺en pers霵licher Angriffe und Schm鄣ungen. Diese Trennung von Kritik und Schm鄣ung entspricht dem Selbstverst鄚dnis der Aufkl酺er: In Schm鄣schriften werde der gute Name eines ehrlichen Mannes angetastet, so der Leipziger Gelehrte Gottsched 1758, w鄣rend in Streitschriften schlich um Wahrheiten und gelehrte Meinungen gerungen werde: "Man kann in Meynungen uneins, und doch der Gegner Freund seyn. Nur ungezogene grobe Leute greifen die Personen ihrer Gegner an."

Die historische Forschung ist diesem Selbstbild der Aufkl酺er bis vor kurzem gefolgt. Schm鄣ungen und pers霵liche Herabsetzungen wurden als Entgleisungen oder Randph鄚omene abgetan. Angeregt durch neue Konzepte, die grundlegend nach Formen, Funktionen und Wirkungen "invektiver" Kommunikation fragen, nehmen die Beitr輍e dieses Bandes Schm鄣ungen und pers霵liche Herabsetzungen in der Epoche der Aufkl酺ung systematisch in den Blick. Dabei zeigt sich, dass sich gerade mit der Sch酺fung des Gegensatzes zwischen sachlicher Kritik und pers霵licher Schm鄣ung ein reichhaltiger Fundus herabsetzender Kommunikation er鐪fnete, der von den Aufkl酺ern in vielf鄟tiger Weise genutzt wurde.